Bewegung im Freien, geistige Herausforderung, jeder Posten ein Erfolgserlebnis. Ist das nicht der perfekte Sport für Menschen mit und ohne Behinderung? Genau diese Frage stellten sich Mitglieder des OSC Kassel, als sie auf den Förderwettbewerb „Ein sportlich bewegtes Kassel für ALLE“ aufmerksam wurden.
Nachdem die Stadt Kassel 2018 als 17. „Modellregion Inklusion“ ausgezeichnet wurde, wurden im Rahmen des Förderwettbewerbs Vereine aufgefordert Inklusions-Projekte einzureichen. Unter der Leitung von Elke Hausmann und der tatkräftigen Unterstützung ihrer Vereinkolleg*innen wurde das Projekt umgesetzt. Die ursprüngliche Idee musste im Rahmen diverser Genehmigungsverfahren hier und da angepasst und weiterentwickelt werden, aber am Ende war er fertig, der Foto-Orientierungslauf für alle.
Beim Foto-Orientierungslauf erhält man neben der Orientierungslaufkarte eine Reihe verschiedener Fotos. An jedem Posten muss das zum Posten passende Foto identifiziert werden. Dabei lernen die Teilnehmer*innen nicht nur die Sportart kennen, sondern erkunden die Kasseler Karlsaue auf eine ganz neue Art und Weise und entdecken Details, an denen sie zuvor womöglich gedankenverloren vorbei geschlendert sind.
Ende Oktober war es nach langer Vorbereitung endlich so weit und der Foto-Orientierungslauf wurde offiziell eingeweiht. Klaus Müller, Vorsitzender des OSC Kassel, eröffnete die kleine Veranstaltung nahe der Insel Siebenbergen. „Bereits vor Corona trieben weniger als 50 % der Behinderten Sport“, zitierte Klaus Müller DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher und schlussfolgerte: „Aus diesem Grund ist es wichtig, dass wir Angebote und Motivation schaffen“. Er bedankte sich für die Unterstützung aller Anwesenden, insbesondere für die Genehmigung der Museumslandschaft Hessen Kassel den Foto-Orientierungslauf in der Aue durchführen zu dürfen und betonte, dass das Wegegebot der Parkordnung eingehalten werde.
Bürgermeisterin Ilona Friedrich schloss sich den Danksagungen an. Ziel sei nicht die einmalige Förderung des Foto-Orientierungslaufs, sondern die Möglichkeit zur Aufrechterhaltung des Modellprojekts in den Folgejahren. Diese Aussage lies nicht nur Elke Hausmann freudig aufhorchen, die im Anschluss an die Grußworte den Foto-Orientierungslauf allen Anwesenden näherbrachte. Sogleich machten sich zahlreiche Interessierte, teils unter Begleitung der Expert*innen vom OSC Kassel, auf den Weg die Fotos in der Aue den passenden Posten zuzuordnen.
Insbesondere in Zeiten der Pandemie bietet der Foto-Orientierungslauf für Menschen mit oder ohne Behinderung eine tolle Möglichkeit sich draußen zu bewegen und gleichzeitig einer spannenden geistigen Aufgabe nachzugehen. Bei Interesse am Foto-Orientierungslauf und/oder Interesse an einer Einführung vor Ort unterstützt der OSC Kassel gerne: foto-ol @osc-kassel.de
Sabine Rothaug