Resümee zum Hessischen Landesturnfest

| Sportfeste

Vielfältiges Landesturnfest an der Bergstraße

250 Turnerinnen und Turner aus 12 Vereinen des Turngau Nordhessen erlebten ein buntes und vielfältiges Landesturnfest in Bensheim und Heppenheim. (Im Vergleich: 2015 in Gießen nahmen fünf Vereine mit ca. 120 Teilnehmern mehr am LTF teil.)

Offiziell eröffnet wurde das Landesturnfest mit einem Empfang im Kurfürstensaal des Krmainzer Amtshofes von Heppenheim im Beisein von Bürgermeistern, Landrat, HTV-Präsidium und weiteren öffentlichen Personen. Leider waren kaum Turngau-Vorsitzende bzw. deren Vertreter/innen anwesend. Dies bedaure ich umso mehr, denn ohne die Unterstützung der Turngau-Vorstände kann so ein Fest nicht gedeihen.

Den Auftakt bildete traditionsgemäß der Festzug. Beginnend am Rathaus in Bensheim zogen die Turngaue mit ihren Vereinen auf einer ca. 1 km langen Strecke vorbei an zahlreichen Zuschauern zum Turnfestplatz. Leider begleitete nur ein nordhessischer Verein das Gau-Banner des Turngau Nordhessen. Dabei stelle ich mir die Frage: Ist ein Festumzug nicht mehr zeitgemäß bzw. ist er in dieser Form nicht mehr attraktiv?

Der Turngau Nordhessen war in der Geschwister-Scholl-Schule untergebracht. Diese lag zentral in der Nähe des Turnfestplatzes. Ebenso fanden in der benachbarten Sporthalle viele Wettkämpfe vor allem im Gerätturnen männlich statt. Dadurch kamen wir in den Genuss von Hessischen Meisterschaften und auch die Athleten erhielten die entsprechende Aufmerksamkeit. Die betreuenden Vereine gaben sich sehr viel Mühe und standen rund um die Uhr zur Verfügung. Für mich war der vorher gebuchte Verzehr-Bon ein guter Lösungsansatz, dass die betreuenden Vereine auch einen finanziellen Nutzen bzw. Planungssicherheit hatten. Mit Erstaunen stellte ich am vorletzten Tag fest, dass gerade die jungen Turnerinnen und Turner trotz Kenntnis über das Procedere kaum Gebrauch von den Bons gemacht hatten!?!

Die Anbindung/Verkehrsverbindung der Sportstätten: Naja, dies ist eigentlich immer ein Diskussionspunkt bei Turnfesten. Die Planer geben sich vorher viel Mühe und versuchen, die notwendigen Informationen so kompetent und trotzdem so kurz wie möglich zu kommunizieren. Wir Nutzer möchten – am liebsten jederzeit – so bequem wie möglich von A nach B kommen. Es braucht einfach eine Eingewöhnungszeit an die Örtlichkeiten, den Ablauf und die Strukturen. Nachher findet jeder seinen eigenen Weg – ob zu Fuß, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder privater Art. Hier sollte man einfach etwas gelassener sein – dies nehme ich mir auf alle Fälle für die nächsten Turnfeste vor!

Bei den Wahlwettkämpfen fand in diesem Jahr eine Änderung im Ablauf statt. Die gemeldeten Teilnehmer/innen konnten unabhängig vom Alter gemeinsam die Disziplinen absolvieren. Hier hatte ich hauptsächlich einen Einblick bei den Gerätturnwettkämpfen weiblich bekommen. Die Geräte waren auf vier verschiedene Hallen verteilt, die jedoch relativ gut zu Fuß zu erreichen waren. Ein Einturnen war immer möglich gewesen und eine längere Wartezeit war zumindest morgens nicht gegeben. Auch die Rückmeldung einzelner Kampfrichterinnen war positiv, da sie ebenfalls nicht mit großen Andrang zu tun hatten, sondern die Teilnehmer/innen sehr verteilt kamen.

Schade nur, dass so manche Hessische Wettkämpfe bzw. Hessische Finalwettkämpfe auf Grund der fehlenden Tribüne/Räume als Fan/Zuschauer nicht verfolgt werden konnte.

Auch im Show-Programm hatte der HTV neue Wege bestritten. Abends traten bekannte Musik- und Comedy-Größen auf. Die Resonanz war sehr unterschiedlich und die gewünschten Besucherzahlen konnten nicht immer erreicht werden. Am Eintrittspreis von 12,50 € beim Besitz einer Festkarte dürfte es eigentlich nicht gelegen haben. Selbst das Wetter war pünktlich zum Showbeginn den Turner/innen wohl gesonnen. Hier wünsche ich mir ein Statement der anwesenden nordhessischen Vereine zu diesen „Highlights“. Mit euren Argumenten tragt ihr wesentlich zur Gestaltung des nächsten Landesturnfestes bei.

Aus nordhessischer Sicht war die GGEW-Gala ein besonderes Highlight! Dem Showteam „Illusion“ von der TSG Hofgeismar gelang es unter der Leitung von Kim Otter hervorragend, den Turnfestteilnehmer einen fantastischen Abend mit internationalen Profi-Acts zu präsentieren. Mein Respekt und Hochachtung gilt der Choreographin und der gesamten Gruppe für dieses Engagement.

Während des Landesturnfestes hatte ich Gelegenheit, die „Specials“ (u.a. Mitmachangebote) als Teilnehmende, Zuschauerin und auch Helferin zu erleben. Die PIN-Angebote waren liebevoll, ansprechend und auf die Region abgestimmt konzipiert. Aber auch die HTJ-Team-Challenge, Yoga am See und der HTV-Turn-Warrior haben mich sehr beeindruckt.

Auf Grund der Fülle der Wettkämpfe möchte ich davon absehen, einzelne Platzierungen zu nennen – bestimmt würde ich den ein oder anderen vergessen bzw. übersehen. Meine Gratulation gehört jedem, der sich einem Wettkampf gestellt hat. Jeder hat sich auf Grund seiner Talente intensiv darauf vorbereitet und trainiert. Dabei ist der gewünschte, manchmal nicht geplante Erfolg eingetreten oder es hat einfach nicht geklappt. Doch jeder Wettkampf gibt uns die Chance, sich zu entwickeln und daraus zu lernen.

Mein Dank gilt allen, die sich als Kampfrichter/in, Helfer/in, Betreuer/in und Übungsleiter/in für das Landesturnfest eingesetzt haben.

Gern erwarte ich auf Grund dieses Resümees eure Eindrücke vom Landesturnfest oder auch eine Stellungnahme, warum Ihr/Euer Verein am Turnfest nicht teilnehmen konntet. Nur so haben wir die Möglichkeit, die Turnfeste weiter zu entwickeln.

Martina Hohmann-Michels
Vorsitzende